Reflexionen von der digitalBau Messe: Dokumentations-Softwares und das Streben nach maßgeschneiderter Lösungen
Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, die digitalBau Messe in München zu besuchen. Ich hatte über den BVBS – Bundesverband Bausoftware e.V. eine Freikarte erhalten, da die Suppgrade Mitglied des Verbandes ist. Eine großartige Möglichkeit, die Vorteile der Mitgliedschaft voll auszuschöpfen! Danke dafür!
In der Halle C6 gab es zahlreiche Aussteller, und mein persönlicher Eindruck war, dass derzeit eine große Nachfrage nach Dokumentations- und Ablage-Softwares besteht. Gefühlt handelte jede dritte Software von diesem Thema. Diese Produkte haben natürlich ihre Berechtigung, sonst würden sich nicht so viele Softwarehersteller darauf fokussieren.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass diese Softwares sehr architekturlastig sind, da Architekten am meisten von der Software profitieren können. Es wäre wünschenswert, eine speziell auf die Bedürfnisse von Tragwerksplanern zugeschnittene, aber perfekt ausgerichtete Version zu erhalten. Oft gibt es nur eine Standard- und eine Pro-Version, aber was bringt mir die Standard-Version, wenn mir eine wichtige Funktion der Pro-Version fehlt? Ein Architekt kann in dieser Hinsicht vielleicht Kompromisse eingehen, aber für den Tragwerksplaner ist das keine optimale Lösung.
Vielleicht liest ein Softwarehersteller diesen Beitrag und bringt Änderungen an seinen Produkten voran. Gerade für die Bewehrungsabnahme wäre das eine geniale Entwicklung.
Einige Start-ups hatten noch keine Webseite, oder kommen erst in 1-2 Jahren auf den Markt. Das ist zwar besser als nichts und ermöglicht schon einen ersten Einblick in den Markt, aber es ist vergleichbar mit einem Link, der auf eine leere Seite führt. Wie hoch ist die Chance, dass ich diesen Link in 2 Monaten erneut aufrufe? Aber dennoch habe ich mir verinnerlicht: „Du musst nicht großartig sein, um etwas zu beginnen – aber du musst etwas beginnen, um großartig zu sein.“
Neben all den Neuigkeiten auf dem Markt war für mich persönlich das Highlight das Vernetzen mit anderen Menschen und das Treffen mit Michael Müller, einem Freund, den ihr bestimmt aus dem Talkcast „Wissensaustausch Bauplanung“ kennt. Hey, er hat mir sogar 2 Kaffees und das Mittagessen bezahlt! Dafür möchte ich mich revanchieren 😉
Ein zentraler Punkt auf jeder Messe war für mich auch diesmal wieder der Stand von der Nemetschek Group und ALLPLAN. Die Leute sind immer positiv gestimmt, voller Energie und geben immer großartige und wertvolle Tipps für Projekte und Umsetzungen.
Als wir die Messe verließen und uns auf den Heimweg machten, entstand dieses Foto noch vor sich verdunkelnden Wolken auf dem Parkplatz.
Die digitaleBau Messe war eine inspirierende Veranstaltung, die Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der Bausoftware bot. Die Vielzahl an Ausstellern in Halle C6 verdeutlichte die hohe Nachfrage nach Dokumentations- und Ablage-Softwares. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Branche in diesem Bereich stetig weiterentwickelt und Innovationen vorantreibt.
Dennoch ist es wichtig, die Bedürfnisse verschiedener Fachrichtungen zu berücksichtigen. Meiner Meinung nach liegt der Fokus vieler Softwarelösungen derzeit stark auf den Anforderungen von Architekten. Dies ist verständlich, da Architekten in der Regel am meisten von solchen Softwares profitieren können. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass auch andere Fachleute wie Tragwerksplaner ihre eigenen spezifischen Bedürfnisse haben. Es wäre wünschenswert, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die genau auf diese Bedürfnisse abgestimmt sind.
Eine Herausforderung, der sich viele Softwarehersteller stellen müssen, ist die Bereitstellung von unterschiedlichen Versionen ihrer Produkte. Oftmals gibt es lediglich eine Standard- und eine Pro-Version. Doch was nützt mir die Standard-Version, wenn ich eine wichtige Funktion aus der Pro-Version benötige? Dies stellt insbesondere für Tragwerksplaner ein Problem dar. Eine perfekte Lösung wäre eine abgespeckte Version, die speziell auf ihre Anforderungen zugeschnitten ist.
Auf der digitalBau Messe gab es jedoch nicht nur etablierte Unternehmen, sondern auch eine Vielzahl von Start-ups, die ihre innovativen Ideen präsentierten. Einige von ihnen hatten noch keine Webseite oder waren erst in den kommenden Jahren auf dem Markt erhältlich. Auch wenn diese Start-ups einen vielversprechenden Eindruck machten, bleibt die Frage, wie hoch die Chancen sind, dass wir uns in einigen Monaten noch an sie erinnern. Dennoch gilt es, den Mut und die Entschlossenheit dieser Start-ups zu würdigen, die sich in einem hart umkämpften Markt behaupten wollen.
Abseits der Produktpräsentationen und Geschäftsanbahnungen war das Vernetzen mit anderen Menschen ein zentraler Aspekt der Messe. Das Treffen mit bekannten Gesichtern wie Michael Müller, einem Experten im Bereich Bauplanung und Moderator des Talkcasts „Wissensaustausch Bauplanung“, war eine großartige Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Die freundliche Geste, mir Kaffee und Mittagessen zu spendieren, werde ich sicherlich in naher Zukunft zurückgeben.
Ein weiterer Höhepunkt der digitalBau Messe war der Stand der Nemetschek Group und ALLPLAN. Die positive Energie und die Fachkenntnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren beeindruckend. Ihre wertvollen Tipps und Ratschläge für Projekte und Umsetzungen waren äußerst hilfreich. Es ist ermutigend zu sehen, dass Unternehmen wie diese einen Mehrwert für die gesamte Branche schaffen und den Austausch von Know-how fördern.
Mit all den Eindrücken im Gepäck verließen wir schließlich die Messe und begaben uns auf den Heimweg. Das Foto, das wir vor dem Hintergrund sich verdunkelnder Wolken auf dem Parkplatz aufnahmen, erinnert mich daran, dass wir trotz Herausforderungen und Hindernissen immer bereit sein sollten, Neues anzugehen und uns weiterzuentwickeln.